Diesen schönen Spot hatte ich schon vor einiger Zeit entdeckt. Allerdings gab es ein Problem: Ich habe derzeit kein einziges Backupseil in dieser Länge. Und ich verwende als Backup ungern ein zweites Band, das hat verschiedene Gründe. Letztes Jahr schien mir die Sache aber ohnehin eine Spur zu groß.
Nach meiner Vorbereitung in diesem Frühjahr fühlte ich mich bereit für das Projekt, doch bei der Anschaffung eines neuen Seils gingen die Dinge langsamer voran als gedacht. Mich ärgerte, dass ich von solchen Dingen aufgehalten wurde, also beschloss ich, die Line doch mit Double Webbing aufzubauen. Dank neuem Sponsor (Elephant Slacklines) hatte ich ja nun ein zweites leichtes Band.
Trotz guter erster Versuche dauerte es drei Tage, bis ich mir endlich die Erstbegehung holen konnte: Am ersten Tag hatten wir Regen, der das Band schwer machte, am zweiten Tag starken Wind. Bei gutem Wetter am dritten Tag brauchte ich dann noch je einen Versuch für Hin- und Rückrichtung. Das Projekt hat mehrere schöne Aspekte für mich: Die Line ging trotz der Länge ohne Vorspannung, der Spot mit 60m etwa doppelt so hoch wie meine 100er Highline und auf beiden Seiten offen. Und schließlich handelte es sich bei der Länge um einen österreichischen Rekord, der allerdings nicht lang halten dürfte.
Trotzdem: Sie ist mit 115m länger als die längste Longline, die man im Augarten spannen kann – eine Erinnerung daran, wie weit sich mein Sport entwickelt hat, und ich mit ihm. Dani Haberl holte sich übrigens eine hart erkämpfte Halfman-Begehung. Gratulation!
(Pic vom Christian Badner)
